Ich wurde immer mal wieder gefragt, wie ich eigentlich beim Drucken (lassen) von meinen Letterings und Illustrationen vorgehe. Da das anscheinend viele interessiert, werde ich in diesem Post ein bisschen erzählen wie ich vorgehe, wenn aus einer analogen Vorlage beispielsweise eine Postkarte entstehen soll.
Disclaimer: Dieser Beitrag zeigt lediglich meine Sicht und stellt in keiner Weise eine normative Anleitung dar. Falls ihr Tipps oder Korrekturen habt, schreibt mir diese gerne in den Kommentaren. Ich habe eigentlich keine Ahnung vom Ganzen 😉
Analoge Motive freistellen
Es kann sein, dass die analoge Vorlage genau schon dem Format des Drucks (sagen wir einem A6 Format) entspricht und eigentlich nur noch eingescannt werden müsste. Häufig ist es bei mir jedoch so, dass eine Druckvorlage aus verschiedenen, zusammengestellten analogen Motiven besteht – dass also ein Spruch und eine Illustration, wie sie auf dem Druck vorhanden sind, auf unterschiedlichen Blättern entstanden sind und erst nachträglich zusammengefügt werden. Damit diese Herumschieberei möglich ist, müssen die eingescannten Motive freigestellt (vom Hintergrund losgelöst) werden (dasselbe gilt, wenn das Format eigentlich schon stimmt, vom Scannen aber noch die Struktur des Papiers o.ä. sichtbar ist). Für diesen Schritt verwende ich das kostenlose Programm Inkscape. Ist ein Motiv nur schwarz-weiss (wie z.B. ein Schriftzug), ist das Freistellen mithilfe vom Vektorisieren am einfachsten. Bei Sandra auf dem Blog findet ihr eine tolle Anleitung, wie das geht. Handelt es sich bei den Motiven um farbige Schriftzüge oder um Bilder, müssen diese in Inkscape manuell ausgeschnitten werden. In diesem Blogpost erkläre ich, wie das am einfachsten funktioniert. Sind die gewünschten Motive freigestellt, können sie der Grösse des Druckformats entsprechend angeordnet werden. Achtung: nur vektorisierte Motive können beliebig vergrössert/gezerrt werden, bei nur freigestellten Objekten kann das zu einem Qualitätsverlust führen!
Druckvorlagen
Diese Anleitung bezieht sich auf das Anlegen von Druckdaten für die Dienste von www.wir-machen-druck.ch*
*ich werde für diesen Post nicht bezahlt
Bei Wir-machen-Druck gibt es zu jedem Produkt eine Druckvorlage zum Downloaden als PDF-Datei. Die ist hilfreich für das Erstellen des zu druckenden Motivs, weil beim Druckprozess die Ränder abgeschnitten werden und die Motive entsprechend platziert werden müssen. Mit der Druckvorlage hat man diese Masse immer im Blick und muss keine abgeschnittenen Buchstaben riskieren.
Wenn ich meine Druckdaten in Inkscape anlege, importierte ich diese Druckvorlage auf die unterste Ebene und passe die Dokumentengrösse dem Format an (inkl. Beschnitt: ein Dokument für eine A6 Karte (Endformat 14.8×10.5cm) hat die Grösse 15.4×11.1cm). Diese Ebene blende ich während dem Gestaltungsprozess auf überliegenden Ebenen aus, sodass mich die Vorlage nicht ablenkt. Um zu kontrollieren, ob die Sicherheitsränder etc. eingehalten werden, kann ich die Ebene jeweils kurz einblenden.
Ist der Gestaltungsprozess abgeschlossen, kann die unterste Ebene mit der Druckvorlage gelöscht oder einfach ausgeblendet werden. Das Dokument muss nun als PDF gespeichert werden, um es auf Wir-machen-Druck hochzuladen. Die Auflösung sollte dabei auf 300 dpi gestellt werden.
Achtung: manche Produkte verlangen auch eine Rückseite. Diese kann auf die gleiche Weise erstellt werden.
Ich habe meine Karten bis jetzt immer auf 0.40 mm starkem Postkarten-Chromokarton (260g) drucken lassen und bin zufrieden mit der Qualität. Ich kenne jedoch Fälle, bei welchen die Resultate alles andere als zufriedenstellen waren (natürlich nicht selbstverschuldet). Deshalb ist das überhaupt keine Werbung für Wir-machen-Druck, aber bei mir hat es bis jetzt einfach immer geklappt.
Wenn ihr in eurer lokalen Druckerei nachfragt, können die euch individuell beraten und unter Umständen auch Druckproben machen, was bei einem Onlinedienst nicht möglich ist!
Ich hoffe, dieser Post konnte eure Fragen beantworten – sonst schreibt mir gerne!
Und ja, die Rosen auf der Postkarte sind die selben wie in meinem Bloghintergrund – ich recycle gerne 😉
One thought on “vom analogen Lettering zur digitalen Druckvorlage”