Ich war wirklich kurz davor, Laserdrucker und Laminiergerät zu kaufen, um endlich auch so schön glitzernde Letterings machen zu können. Einzig mein (durch meine Unordentlichkeit verschuldetes) suboptimales Platzmanagement im Büro hat mich aufgehalten, diese Dinger anzuschaffen – so positiv kann man Unordnung manchmal auffassen! Ich habe also die Foliergeschichte auf Eis gelegt. Als wir Schweizer Letteringnerds uns dann im Januar an einem Treffen über alles Mögliche austauschten und Nicole einen Leimschreiber und Heissprägefolie dabei hatte, dachte ich mir nicht viel dabei, Folieren geht schliesslich nur mit Laserdrucker und Laminiergerät. Ich naives kleines Ding.
Irgendwann wurde diese günstigere Foliermethode mit Leim immer omnipräsenter und so langsam konnte ich es nicht mehr leugnen: Wenn Laserdrucker und Laminiergerät auch in absehbarer Zeit keinen Platz haben werden, musste ich wenigstens auch so einen Leimstift haben. Und was soll ich sagen? Sehr geil.
Ich habe mir den Quickie Glue Leimstift von Sakura besorgt und verwende ihn mit dieser Heissprägefolie. Hier verrate ich euch die wichtigsten Punkte, die ihr für eine gelungene Folierung beachten solltet.
UND es gibt einen kleinen Bonus. Aber dazu später 😉
Bevor ich’s vergesse: den Quickie Glue kann man auch für andere Zwecke verwenden, die genau so toll sind. Schau zum Beispiel mal hier nach!
Gross genug schreiben
Je grösser die Buchstaben mit dem Leimstift geschrieben werden, desto definierter werden die Linien. Bei zu kleinen Buchstaben kann es vorkommen, dass der flüssige Leim bei Überschneidungsstellen verläuft, dass also zum Beispiel bei einem «m» die Schnittpunkte der Bögen ineinanderlaufen und dadurch beim Folieren eher ein Fleck als ein Buchstabe entsteht. Oder bei einem «e» wird die Schleife schnell zu einem dicken Kreis ohne Loch. Um dies zu verhindern und klare Linien zu schaffen, sollten die Buchstaben eher gross geschrieben werden.
Du kannst mit Bleistift vorschreiben, wenn danach die Skizze vollständig mit Leim überdeckt wird. Ist die Folie drauf, sieht man vom Bleistift nichts mehr. Wenn du Bleistiftspuren nach dem Folieren ausradieren musst, riskierst du, die Folie zu beschädigen!
Glattes Papier verwenden
Ist das Papier nicht schön glatt, läuft der flüssige Leim in die Faserungen und hinterlässt so beim Folieren ausgefranste Ränder. Um schön glatte Linien zu bekommen sollte das Papier also eine glatte Struktur haben.
Übrigens: Solange der Leim auf der Oberfläche hält, kann man theoretisch auf alles drauf schreiben, z.B. auf (glattes) Holz! Vorsicht: die Folie ist nicht kratzfest!
Leimstift gut trocknen lassen
Das Wichtigste beim Folieren mit Leimstiften ist die Geduld: der Leim muss komplett trocken sein, bevor man mit der Folie drüber darf. Der Sakura Quickie Glue ist dann trocken, wenn der Leim nicht mehr blau oder milchig, sondern ganz durchsichtig ist. Ich würde so oder so mindestens 10 Minuten warten, lieber länger. Grundsätzlich kann man nicht zu lange warten, die Folie hält auch am nächsten Tag noch genauso. Wird die Folie zu früh draufgelegt, verschmiert der noch flüssige Leim und hinterlässt keine schönen Linien bzw. bleibt an der Folie kleben statt, wie es sein sollte, die Folie am Leim.
Folie gut andrücken
Ist der Leim trocken, kann die Folie mit der farbigen Seite nach oben auf den Schriftzug gelegt werden. Bei diesem Schritt ist wichtig, dass die Folie gut angedrückt wird. Dies ist daran ersichtlich, dass überall dort, wo Leim ist, eine leichte Erhebung in der Folie sichtbar wird. Die Folie kann mit den Fingerbeeren (nicht mit den Nägeln, das gibt Kratzspuren) angedrückt werden.
Und schon ist das Werk vollbracht 🙂
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